Ausstellungstext | Gruppenausstellung | Galerie Zera, Leipzig | April 2024
Zwischen Kaugummiautomat-Bunt und grellen Neontönen geht es hier um das altbekannte Gefecht: Gut gegen Böse, Heros gegen Schurken. Doch einfach so auf eine Seite schlagen wollen sich die Künstler nicht: Wenn man beginnt, Superhelden menschlich zu denken, ist die Unterscheidung nicht mehr eindimensional.
Comicwelten treffen aufeinander, Superhero-Universen verschieben sich – der Erdmittelpunkt bleibt gleich: Scheinwerferlicht an – Masters of the Universe.
(Selbst-)Ironie wird in der Ausstellung großgeschrieben, genauso wie ihr Titel Masters of the Universe. Dabei geht es um weit mehr als Superhelden, Actionfiguren und Nostalgie. Das Spiel mit der Ästhetik des Comickults ist es, das die drei künstlerischen Positionen wie ein exzentrisch-farbenfrohes Puzzel zusammenfügt: Weich-knallig wie eine Lavalampe spiegelt sich der kultige Look des Mattel-Franchise der 70er und 80er-Jahre in der Farbgebung.
Zwischen Kaugummiautomat-Bunt und grellen Neontönen geht es hier um das altbekannte Gefecht: Gut gegen Böse, Heros gegen Schurken. Doch einfach so auf eine Seite schlagen wollen sich die Künstler nicht: Wenn man beginnt, Superhelden menschlich zu denken, ist die Unterscheidung nicht mehr eindimensional. Es sind die Lücken in den Narrativen, die es den drei Künstlern erlauben, die gigantisch weiten Universen auf ihre eigenen Protagonisten originell anzuwenden.
Bei Robert Deutsch laufen Batman und Robin händchenhaltend durchs Bild und rufen „WHY NOT“, in Laurent Impeduglias bissig-ulkigen Wimmelbildern trifft mal Kunstkritik auf sich tummelnde Tiere, mal Bösewicht auf Bösewicht. Pablo Perra übersetzt die Figuren von der Malerei in die Skulptur: Während er in seinen Gemälden Marvel-Spiderman und DC-Batman auf einer Poolparty vereint, erschafft er mit der Reihe Souvenirs of Atlantis eigene Ikonen mit mythischer Origin Story und Verpackungskarton.
Das Kokettieren mit Grayskull, Ufoman und züngelnder Wonder Woman war noch nie spaßiger: „But we’re from the universe!“, liest sich genauso wunderbar hämisch-amüsant wie BARBIEs „He’s just Ken.“
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